Janine Gerber ist eine bildende Künstlerin, die sich mit dem Thema des illusionistischen Bildes im Übergang zum umgebenden Raum auseinandersetzt. Äußere Faktoren wie das natürliche Tageslicht, Bewegung, Geruch „webt“ sie in die Fläche ihrer Arbeiten, um eine fühlbare Raumdarstellung zu schaffen und der Darstellbarkeit des natürlichen Lichtes nachzugehen. Ihre Medien sind die Malerei, die Skulptur, Performance, Video sowie Fotografie.
Als Malerin gilt meine künstlerische Auseinandersetzung der Fläche.
Dabei geben flüchtige Erscheinungen wie das natürliche Licht, Bewegungen sowie Bestandteile der Architektur wie Kanten, Ecken, Risse, Übergänge in der Natur Anlass für den formalen Zusammenhalt einer durch abstrakte Formensprache zu beschreibenden Arbeit.
Der Riss als Spur wie auch als Geste lässt das Außen in das Bild einfließen, indem ich Linien und Arabesken von Bewegung und Flüchtigkeit nachfahre. Der Riss stellt für mich eine Möglichkeit dar, eine Erweiterung wie auch ein Innehalten. Durch die Geste und die Art der Behandlung des Materials wie Ölfarbe, Papier wird die Verletzlichkeit der Arbeitsprozesse sichtbar und unterstreicht das Momenthafte der Wahrnehmung. Dabei schöpfe ich direkt auf der Fläche und aus dem Material durch die Gestik meiner Bewegungen beim Malen oder Schneiden in Papier und eine Körperlichkeit der Darstellung oder des Lichtes entsteht auf der Fläche. Der umgebende Raum mit seinem natürlichen Tageslicht oder seiner Architektur verbindet die Arbeit mit der Wand, der Decke oder dem Boden.
So schiebe und reibe ich selbstgeriebene Ölfarbe mit langen Pinseln auf der Fläche der Leinwand, sodass ein Gesamtlicht in der Farbe entsteht, das das Bild trägt. Das natürliche Licht reflektiert an Kanten und Spuren durch den Farbauftrag und lässt untere Schichten je nach Tageslicht und Blickwinkel erfahrbar machen.
Das Bild entfaltet seinen inneren Raum ähnlich eines Duftes, der präsent ist, doch sich nicht aufdrängt, um das, was schon im Außen vorhanden ist, in die Arbeit „einzuweben“ und offenzulegen. Mein Wunsch ist, dass man bei der Betrachtung und beim Wandern entlang oder um die Arbeit dem inneren Blicken langsam folgt hin zu einer Entschleunigung des Sehens.
Radiointerviw „Der lächelnde Hase“ mit Madeleine Lauw und Carsten Rabe am 21.10.24 auf FSK HH:
Position. Katalog-Interview mit Carsten Rabe (Kurator), 2021
Dr. Thomas Piesbergen: Rede zum Possehl Kunstpreis Lübecker Kunst, 2019
ENG// Janine Gerber is a visual artist who explores the theme of the illusionistic image in transition to the surrounding space. She „weaves“ external factors such as natural daylight, movement and smell into the surface of her works in order to create a tangible representation of space. Her media are painting, sculpture, performance, video and photography.
As a painter, my artistic exploration focuses on the surface.
Here, fleeting phenomena such as natural light, movement, smells, noise and elements of architecture such as edges, corners, cracks and transitions in nature give rise to the formal cohesion of a work to be described by abstract formal language.
The tear as a trace as well as a gesture allows the outside to flow into the picture by tracing lines and arabesques of movement and fleetingness. For me, the tear represents a possibility, an extension as well as a pause. Through the gesture and the way I treat the material, such as oil paint and paper, the vulnerability of the working process becomes visible and emphasizes the momentary nature of perception. I create directly on the surface and from the material through the gestures of my movements when painting or cutting into paper and a physicality of representation or light is created on the surface. The surrounding space with its natural daylight or architecture connects the work with the wall, ceiling or floor.
I push and rub self-rubbed oil paint with long brushes on the surface of the canvas, creating an overall light in the paint that carries the picture. The natural light reflects on edges and traces through the paint application and allows the lower layers to be experienced depending on the daylight and viewing angle.
The painting unfolds its inner space like a fragrance that is present but does not impose itself in order to weave what is already present on the outside into the work and reveal it at the same time. My wish is that when looking at and walking along or around the work, you slowly follow your inner gaze towards a deceleration of seeing.
Translated with DeepL.com (free version)