
Das Licht des Fensters. Take Maracke. Kiel I Einzelausstellung Solo-Exhibition, 2023 / Kuratorin: Dr. Maren Welsch / Fotos: Helge Mundt
Die Arbeiten – Tusche/Monotypie – basieren auf einer Technik, die einer Monotypie ähnelt, wobei ich Chinapapier auf eine mit Pigmenten grundierte Leinwand lege und darauf mit Tusche male. Die Malerei lasse ich liegend trocknend und nehme das Papier nach der Trocknung wieder ab. Diese Arbeiten sind von Fresken inspiriert, da ich empfinde, dass das Licht von der weiß gekalkten Wand kommt. In dem Fall meiner Malerei grundiere ich Baumwollgewebe mit verschiedenen Weißpigmenten. Die Tusche hat die Möglichkeit, sich durch das Chinapapier auf die Leinwand einzusaugen. Mein Anliegen ist, den Prozess des Trocknens ebenso „malen zu lassen“.
Ich falte und reiße Chinapapier, sodass Kanten, Linien und Überlagerungen entstehen. Wenn die Tusche durch das Chinapapier dringt, so erfährt sie Widerstände oder dickere Schichten Papier, durch das es sich nicht so leicht auf die Leinwand einsaugen kann. Ebenso ist es wichtig, wie stark ich die Tusche verdünne und wie oft ich über das Chinapapier streiche, welchen Druck ich ausübe. Kanten, Risse, Faltungen sind formale Elemente, die das Bewegen und Handhaben von Papier umschreiben und die als Anlass für meine Bildfindung dienen. Ebenso wie das natürliche Licht keine statische Erscheinung ist, möchte ich die Bewegung des Lichtes auf der Fläche durch die Malerei auch nicht statisch erscheinen lassen, sondern vibrierend, offen und durchlässig, flüchtig und momenthaft.
